Interval°8 – „Wir agieren ins Blaue hinein“
Künstler_Innen beim Kulturpfadfest – Fragen ins Blaue
Marita Bullmann, Performancekünstlerin und Mitbegründerin der Performancekunst-Plattform PAErsche.
Mit Interval °8 beim Kulturpfadfest, Park am Glückaufhaus.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Vivian Chinasa Ezugha (UK), Bartolomé Ferrando (ES), Esther Ferrer (ES), Markus Goessi (CH), Eunhye Hwang (Korea/D), Nicolas Puyjalon (FR/D)
Was verbindet Paersche als Performancekunst-Plattform mit dem Kulturpfadfest?
Wir suchen immer wieder den öffentlichen Raum, denn er macht die Performances zugänglicher. Das ist auch das Besondere für uns am Kulturpfadfest. Wir agieren für und mit einem ganz anderen Publikum, als es sonst der Fall ist. Da haben schon Einige etwas für sich entdecken können und kommen zu unseren anderen Veranstaltungen.
Performance-Kunst scheint schwer greifbar. Was erwartet die Besucher bei Interval °8?
Die Vitalität der Performance-Kunst speist sich aus dem Zusammenwirken im Hier und Jetzt, der verschiedenen Medien, der Künstler und der direkten Begegnung mit dem Zuschauer. Als Ausgangspunkt suche ich mir ein Material, mit dem ich experimentiere, das ich erforsche. Einen konkreten Zielpunkt habe ich dabei nicht. Es geht um den Prozess des Erforschens und die Interaktion mit meinem Umfeld.
Die Performer kommen aus Frankreich, Großbritannien, Spanien, Korea und der Schweiz. Die einzelnen Aktionen sind nicht untereinander abgesprochen. Wir lassen uns auf den Ort und die Menschen ein. Einzelne eröffnen den „Spielraum“, bis sich allmählich weitere Akteure im Geschehen einfinden und ihren Impulsen nachgehen. Es entsteht ein – mit einem Mobile vergleichbares – Gefüge, aus dem mal das eine, mal das andere in den Vordergrund tritt.
Besteht eine Verbindung zum diesjährigen Motto „ins Blaue“?
Wir agieren in einem offenen Feld und wissen nicht, wohin uns der Prozess führen wird. So sind die Aktionen voller Spontaneität und beinhalten eine Menge Überraschungen. Wir agieren sozusagen ins Blaue hinein und die Zuschauer können sich mit uns ins Blaue hinein treiben lassen. Sich auf das, was stattfindet, einlassen und sehen was passiert – mit dem Ort, mit dem Publikum, mit einem selbst.